Unseriöse Praktiken bei Seminaranbietern – Wenn Seminare nur auf dem Papier existieren

Die Welt der Weiterbildung und Schulungsdienstleistungen hat in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erlebt, insbesondere im Bereich der beruflichen Weiterbildung. Doch leider gibt es auch schwarze Schafe in dieser Branche, die zweifelhafte Praktiken an den Tag legen. Ein alarmierendes Beispiel hierfür sind Seminaranbieter, die scheinbar umfangreiche Schulungsthemen und -termine auf ihren Websites anbieten, aber in Wirklichkeit wenig bis gar nichts dahintersteckt.

Das Vorgehen dieser fragwürdigen Seminaranbieter ist alarmierend und wirft ein schlechtes Licht auf die gesamte Branche. Im Kern geht es darum, dass diese Anbieter nur oberflächliche Informationen und Kursbeschreibungen auf ihren Websites präsentieren, ohne tatsächliche Dozenten oder Schulungsmaterialien in ihrem Portfolio zu haben. Das bedeutet, dass die angepriesenen Seminare in vielen Fällen schlichtweg nicht existieren, zumindest nicht in der Form, wie sie beworben werden.

Wie dieses unseriöse Vorgehen oft abläuft:

  1. Kundenanfrage: Ein Kunde stößt auf der Website eines Seminaranbieters auf ein interessantes Seminarthema und fragt nach weiteren Informationen.
  2. Scheinbare Vielfalt: Die Website des Anbieters präsentiert eine breite Palette von Seminarthemen und Terminen, die auf den ersten Blick beeindruckend wirken.
  3. Fehlende Dozenten: Tatsächlich verfügt der Anbieter jedoch weder über festangestellte Dozenten noch über Schulungsmaterialien für diese Seminare. Es fehlen die Experten, die den Kurs lehren können.
  4. Verantwortungsverschiebung: Um die Lücke zu füllen, suchen diese unseriösen Anbieter nach externen Referenten, die das gesamte Seminar organisieren sollen. Dies umfasst nicht nur die Lehrtätigkeit, sondern auch die Beschaffung von Schulungsmaterialien.
  5. Mangel an Inhalten: Sollte der externe Referent ebenfalls keine geeigneten Schulungsmaterialien besitzen, wird kurzerhand ein Fachbuch als Ersatz hinzugezogen, um den Schein zu wahren.

Dieses Vorgehen ist nicht nur unprofessionell, sondern kann auch als Betrug angesehen werden, da Kunden inhaltslose Produkte angeboten werden. Die Verantwortlichen bei solchen Seminaranbietern tragen dazu bei, das Vertrauen in die Weiterbildungsbranche zu untergraben und die Erwartungen der Kunden zu enttäuschen.

Es ist daher entscheidend, dass Kunden, die Schulungen und Seminare suchen, ihre Anbieter sorgfältig auswählen und kritische Fragen stellen, um sicherzustellen, dass sie qualitativ hochwertige Schulungen erhalten. Die Branche sollte solche unseriösen Praktiken verurteilen und sich auf Qualität, Transparenz und Integrität konzentrieren, um das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen.